Der erste Personenkraftwagen der Welt mit einem stufenlosen Automatikgetriebe, der Variomatic, war der Daf 600 im Jahr 1958. In den 1950er Jahren wurden Tests mit dem „Smart Stick“ durchgeführt und die Entwürfe erstellt, die zum Daf 600 von Willem van den Brink führten: dem Ur-Daf.
Entwicklung des Designs
Alles begann mit einer Skizze. Der Designer Willem van den Brink entwarf eine kompakte Limousine mit hoher Dachlinie, um den Insassen viel Kopffreiheit zu bieten. Abgerundete Formen dominieren das Design. In den Konstruktionszeichnungen ist auch die Kastenwagen-Aufbauvariante mit schwenkbarer Hecktür dargestellt (siehe nächster Abschnitt).
Aus den Zeichnungen wurde ein Tonmodell des Daf 600 im Maßstab 1:5 hergestellt, das in Foto 2 mit Designer Van den Brink gezeigt wird. Im März 1956 wurden dann Modelle in Originalgröße aus Gips über einem Rahmen aus Holzbalken und vorgeformtem Polystyrolschaum gebaut, wie auf den Fotos 4 und 5 (links) zu sehen ist. Das Studienmodell rechts in Foto 5 zeigt eine Weiterentwicklung dieses Designs. Das gleiche Modell aus Stahlblech wurde im September 1956 der Geschäftsleitung im Freien vorgeführt (Foto 6).
Die ersten Entwürfe hatten schräg angeordnete Stoßfänger anstelle einer Frontstoßstange. Die frühen Konzeptmodelle zeigen ein temporäres Logo auf der Motorhaube und enthalten noch keine Blinker („Ohrhörer“ an der B-Säule). Auch der Kühlergrill hatte mehrere unterschiedliche Designs. Schließlich mussten die Stoßfänger einer konventionellen Frontstoßstange weichen, der 600 bekam das elegante „Daf-Logo in Schreibschrift“, die charakteristischen Ohren als Blinker und einen weniger runden Kühlergrill ohne horizontale Streben.
Variomatic-Test: Daf Junior
Um die Variomatic heimlich und ohne neugierige Blicke zu testen, wurde sie zunächst in einen Lloyd-Pkw eingebaut.
Später wurde eine Probefahrt mit einem selbstgebauten Kombi (Daf „Junior“-Konzept) mit der Bodenplatte des 600 gemacht. Dieser Kombi wurde beim RDW als „Daf Junior“ zugelassen. mit Nummernschild VG-93-74. Die Karosserie des Daf Junior wurde zerstört, die Bodenplatte wurde jedoch später für einen anderen Prototyp wiederverwendet.
Um die Technologie bei Testfahrten zu testen, wurde der Daf 600 mit einem Tarnanzug ausgestattet, der ein Verdeck und eine falsche Motorhaube umfasste.
Zum Einsatz kamen mehrere Prototypen, die ein Kennzeichen erhielten, um auf öffentlichen Straßen fahren und Tests durchführen zu dürfen: darunter der XP-32-08 und der XT-91-78.
Daf 600 mit anderem Kühlergrill
Bei diesem Daf 600 handelt es sich um ein Vorserienmodell aus dem Jahr 1957 (hier 1958 fotografiert) mit einem alternativen, anderen Kühlergrill, der nicht in Serie ging. Ein 600er aus der Vorgängerserie mit „Mund“, der der Front einen fröhlichen Look verleiht. Da die Herstellung dieses Kühlergrills produktionstechnisch aufwändiger war, entschied man sich zu Beginn der Serienproduktion für die endgültige „Original“-Version. Version.
Daf 600 Van
Als der Daf 600 auf dem Markt war, wurden Experimente mit einem „600 Bestel“ durchgeführt. Unternehmern ein „Arbeitstier“ mit variablem Komfort zur Verfügung stellen zu können. Die detaillierte Designskizze lässt diese Karosserieform erahnen, während Daf 600-Designer Willem van den Brink diese Kombivariante bereits in seinen ersten Skizzen gezeichnet hat.
Die Fotos des Prototyps mit den Fabrik-/Händlerkennzeichen FH-68-90 zeigen einen voluminösen Daf 600 vom Typ 1 (mit den „Ohrhörern“ als Blinker) mit einer identischen Front wie sein Limousinen-Bruder, aber mit einer verlängerten und leicht abgerundeten Dachlinie und einem geraden Heck. Durch die geräumige, rechts angeschlagene Hecktür öffnet sich eine große Ladefläche. Das große Logo in Schreibschrift lässt keinen Zweifel daran, dass es sich um einen Daf handelt; ein Variomatik-Transporter.
Die Fotos wurden vor der DAF-Zentrale in Eindhoven aufgenommen.
Das Fahrzeug mit dem Kennzeichen TA-52-85 auf dem letzten Foto ist ein Prototyp eines Daf 600 Van auf Basis eines Daf 600 des zweiten Typs mit großen Scheinwerfern. Dieser 600 Delivery wurde vom staatlichen Unternehmen PTT für den Technischen Dienst getestet.
Es blieb ein Prototyp und letztendlich wurde keine Transporterversion des Daf 600 produziert. Ab 1961 ergänzte die Kastenwagen- und Kombiversion des Daf 750 die Modellpalette, dieser hatte jedoch eine andere Karosserie, bei der die Tür links angeschlagen war. Diese Variante wurde in großem Umfang an die PTT geliefert und von ihr verwendet.
Daf 600 Kombi
Da während der frühen Entwicklung des Daf 600 ein „Daf Junior“-Prototyp mit Kombi-Karosserie gebaut wurde, wurde auch ein Daf 600 Kombi in Betracht gezogen. Eine Designstudie auf Papier gibt eine Vorstellung davon, was man sich dabei dachte, als es um den ersten Typ des Daf 600 ging. Das Foto rechts zeigt einen Daf 600 Kombi vor der DAF-Zentrale in Eindhoven. Es handelt sich um einen zweiten Typ 600, mit Frontblinkern und größeren Scheinwerfern. Die Dachlinie der 600 Limousine verläuft weiter nach hinten und durch zusätzliche Fenster nach der B-Säule sehen wir rundum viel Glas. Vermutlich war dies das einzige Exemplar mit dem Kennzeichen TA-12-84.
Daf 600 Pick-up
Bevor die Pick-up-Version des Daf 600 in Produktion ging, die 1961 auf den Markt kam, wurde auch mit dieser Karosserieform experimentiert. Dieses Exemplar wurde wahrscheinlich für die Organisation oder Betreuung der jährlichen 3-Beerzen-Rallye gebaut und war ein Auftakt zu einer Serienversion dieser Variante. Die Fotos zeigen einen Daf 600 Pick-up des ersten Typs mit den „Ohrhörern“ als Blinker oben an der B-Säule, die die endgültige Version nicht haben würde. Wir sehen außerdem eine zur Ladefläche hin abfallende Kabine mit ebenso schräger Heckscheibe unter einem Baldachin des leicht durchgehenden Daches. Auch das schaffte es nicht in die Produktion: Beim endgültigen Daf 600 Pick-up war dies der Fall. Dieser Prototyp verfügt noch über den „Attrappen-Tankdeckel“ für den symmetrischen Effekt und ein Rückfahrlicht. Ein weiterer großer Unterschied ist die Heckklappe: Sie ist deutlich niedriger, da sie nicht bis ganz nach oben auf die Ladefläche reicht, sondern über eine Art Aussparung verfügt. Der Prototyp des Daf 600 Pick-up mit dem Kennzeichen AX-75-69 existiert nicht mehr.
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